Der „Rosengarten am Deich“ auf Nordstrand

Sven Jacobsen in seinem Rosengarten (Foto: TASH/Maike Nicolai)
Sven Jacobsen in seinem Rosengarten (Foto: TASH/Maike Nicolai)

(sh-na) Fein fruchtig zergeht „Lady Like“ auf der Zunge. „Old Port“ ist sattrot und schmeckt beerig. „Wenlock“ schwer rosig. Wer schon immer mal in Rosen baden und ihren betörenden Duft mit allen Sinnen auskosten wollte, der ist in Kerstin und Sven Jacobsens „Rosengarten am Deich“ auf Nordstrand genau richtig. Auf 6000 Quadratmetern gedeihen 170 Sorten, sieben davon werden für die Produktion von Konfitüren, Gelees und Likören angebaut. Wenn die Schönen von Juni bis August ihre volle Pracht entfalten, öffnen Jacobsens ihren Rosengarten auch für Besucher. Weil nach und nach jede Blüte einzeln mit Muße geerntet wird und viele Sträucher ausschließlich zur Zierde gepflanzt wurden, gibt’s den ganzen Sommer über viel zu schnuppern und zu schmecken.

Wer Jacobsens Garten betritt, fühlt sich unversehens wie im Paradies. Nicht nur Rosen, auch andere Blumen blühen hier üppig. Hummeln summen, Vögel zwitschern und im Gewächshaus reifen dicke Tomaten heran. Auf Liegestühlen träumt man ungestörte Blütenträume, genießt die Idylle und Harmonie. Welch Oase mitten auf der windumtosten Nordseeinsel! „Die Meeresluft tut auch unseren Pflanzen gut“, erklärt Sven Jacobsen überraschten Gästen. „Es gibt hier weniger Schädlinge, und die Rosen werden robuster als anderswo. Vor Stürmen sind sie durch die Büsche und Bäume geschützt, die unser Grundstück umgeben.“

Zunächst sah es auf dem Gelände gar nicht rosig aus: „Wir haben mit einer Schweinezucht angefangen“, blickt Kerstin Jacobsen zurück. „Dann haben wir eine Erdbeerplantage angelegt und ab 1995 den Rosengarten.“ Kerstin Jacobsens Mutter hatte den beiden „nur mal zum Ausprobieren“ ein Rezept für Erdbeermarmelade mit Rosenblättern mitgebracht, das schnell Lust auf weitere Geschmacksabenteuer machte. Als immer weniger Nordstrander bei Jacobsens Erdbeeren pflücken wollten, wechselte das Ehepaar ganz zum Rosenanbau. „Wir glauben, dass dies eine gute Wahl war – nicht nur, weil wir uns duftmäßig ziemlich gesteigert haben!“

In den ersten Jahren bereisten die Rosen-Bauern verschiedene Züchter – und kamen jedes Mal mit einem Arm voller Blüten nach Hause. „Nur, wenn man ganz in Ruhe den Duft auf sich wirken lässt, bekommt man heraus, ob ein Fruchtaufstrich aus dieser oder jener Sorte überhaupt schmeckt“, erklärt Sven Jacobsen, der inzwischen am liebsten alte Sorten verwendet. Rose de Resht, Old Port, Wenlock, Charles Austin, Lady Like, Mme Isaac Pereire und Augusta Luise eignen sich am besten für Rosenkonfitüren, Gelees und Liköre. Von diesen Sorten wachsen inzwischen jeweils bis zu 50 Pflanzen in Jacobsens Garten. „Je nach Sorte werden zehn bis zwanzig Köpfe pro Liter Wasser benötigt“, so Sven Jacobsen. „Damit sich die Fruchtaufstriche lange halten, verwenden wir Gelierzucker, den man eins zu eins mischt. Aber weil frische Konfitüren am besten schmecken, kochen wir das ganze Jahr über immer wieder neu. Bis dahin wird ein Teil der Ernte eingefroren.“

So ein Stück Paradies fürs Sonntagsbrötchen nimmt sich fast jeder Besucher mit nach Hause. Am Geschmack scheiden sich allerdings die Geister. „Unsere Besucher mögen entweder nur die ganz milden Einsteiger-Varianten oder die extrem rosigen, fast seifigen Marmeladen“, hat Kerstin Jacobsen festgestellt. Bis die Entscheidung fällt, darf Löffelchen für Löffelchen probiert werden. „Das ist wichtig, denn wer weiß schon, wie Rosenmarmelade schmeck?“

Text: Nordsee-Tourismus-Service GmbH, Foto: TASH/Maike Nicolai

Datum: 05.09.2007

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