Die lebhafte Diskussion zum Inhalt dieses Begriffs widerspiegelt u.a. die Dimension, in der sich der Paradigmenwechsel innerhalb der Medizin – hin zum Schwerpunkt Prävention – vollzieht. Wie verhalten sich aber der „herkömmliche“ Wellnessbegriff und der Begriff „Medical Wellness“ zueinander?
Trotz immer öfter anzutreffenden Missbrauchs und inflationärer Anwendung des Begriffs Wellness bezeichnet dieser nach wie vor einen gegenwärtigen Haupttrend der Weltwirtschaft, die selbstverantwortete und größtenteils selbstbezahlte eigene psychische und physische Gesunderhaltung mittels einer Vielzahl von Angeboten – von der Einzelbehandlung bis zur Umstellung des Lebensstils. Medical Wellness ist jedoch nicht, wie anfänglich in den Debatten angedeutet, eine medizinisch begleitete und damit höhere Qualität von Wellness als Abgrenzung zur Scharlatanerie, sondern der bewusste Einsatz medizinischer Kompetenz in Gestalt eines Arztes zur Vorbereitung einer Behandlung bzw. während der Behandlung selbst.
Während der Wellnessbegriff nach Auffassung von Lutz Hertel, Präsident des Deutschen Wellness Verbandes, auf den einzelnen Menschen und dessen objektiv vorhandenes und subjektiv empfundenes Wohlgefühl gerichtet ist, bezeichnet Medical Wellness, so Lutz Hertel, ein Produkt- oder Dienstleistungsangebot – ohne Bedeutung für das Konstrukt Wellness (vgl. www.wellnessverband.de).
Die Abgrenzung von Medical Wellness gegenüber Wellness liege hier im Einsatz medizinischer Diagnostik, die dem Medical-Wellness-Angebot eine medizinische Basis gibt und ein Gefahrenpotenzial bestimmter Behandlungen gegenüber dem Individuum im Vorfeld erkennt und berücksichtigt. Gleichzeitig ergebe sich aus der Diagnostik die Auswahl eventueller medizinisch begründeter Folgemaßnahmen.
Die synergetische Kooperation von Medizin und Wellness erziele in ihrer Kombination mehr medizinische Wirkung als jedes der beiden Kompetenzfelder für sich allein – so das Definitionsangebot des Deutschen Wellness Verbandes.
Foto: fit1.de/pixelio.de
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