Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer wurde gemeinsam mit den Wattenmeer-Nationalparken in Niedersachsen und den Niederlanden im Juni 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Bei einer Umfrage in Schleswig-Holstein wurde die große Akzeptanz des Nationalparks Wattenmeer in der Bevölkerung bestätigt. Dabei ist es für die Bewohner der Nordseeregionen nicht einfach, die Erfordernisse der angesiedelten Wirtschaft, wie Tourismus, Fischerei und Seeschifffahrt, mit den Richtlinien für einen Nationalpark und dessen Schutz unter einen Hut zu bringen. Schleswig-Holstein propagiert beispielsweise einen sanften Tourismus, der die Feriengäste nicht aus dem Nationalpark Wattenmeer ausschließt, aber mit Nationalpark-Rangern und Informationszentren wie das Multimar Wattforum oder die Seehundaufzuchtstation in Friedrichskoog umfassend über die Anforderungen zum Schutz des Wattenmeeres und seiner Bewohner informiert (Ferienhaus Nordsee Schleswig-Holstein).
(Tönning) Die repräsentative Einwohnerbefragung, die jährlich im Auftrag der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer durchgeführt wird, hat die hohe Akzeptanz des Nationalparks an der Westküste bestätigt. 82 Prozent der Befragten in Dithmarschen und Nordfriesland hätten im November 2009 bei einer Abstimmung über den Fortbestand des Nationalparks Wattenmeer für den Nationalpark gestimmt. Hinzu kommen elf Prozent, die ihre Zustimmung an eine bestimmte Bedingung geknüpft hätten, zum Beispiel daran, dass die Fischerei erhalten bleibt, die Menschen informiert und ihre Interessen beachtet werden oder keine Windkraftanlagen im Nationalpark entstehen. Nur ein Prozent hätte sicherlich gegen den Nationalpark gestimmt, sechs Prozent hätten sich der Stimme enthalten. „Das ist ein überragendes Ergebnis und zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, erklärt Dr. Detlef Hansen, der Leiter der Nationalparkverwaltung. „Auf dieser Basis können wir mit Stolz in diesem Jahr das 25jährige Bestehen des Nationalparks feiern und die Weltnaturerbe-Urkunde erhalten, aber wir werden uns nicht auf dem Erreichten ausruhen.“
Einwohner- und Gästebefragungen werden seit 1999 durchgeführt, um die Entwicklung der Wattenmeerregion umfassend beschreiben zu können und Trends rechtzeitig erkennen zu können. Die Frage „Wenn am nächsten Sonntag über den Fortbestand des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer abgestimmt werden würde, wie wäre Ihre Haltung?“ ermöglicht ein differenziertes Stimmungsbild. Insgesamt wird bei den Umfragen Wert gelegt auf die Einstellungen, Meinungen und Wünsche der Einheimischen und der Urlauber, aber auch auf die Nutzung und Beliebtheit der Naturerlebnis-Angebote in der Nationalpark-Region, z.B. dem Multimar Wattforum. Wichtig ist auch die Wahrnehmung und Akzeptanz des Schutzgebietsmanagements und der Naturschutzkommunikation der Nationalparkverwaltung.
Bei den Einwohnerbefragungen wurden 600 Personen in Dithmarschen und Nordfriesland von der Inspektour GmbH im Auftrag der Nationalparkverwaltung angerufen und nach ihrer Meinung befragt.
Text: Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein
Datum: 04.02.2010
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