Künstlerkolonie Hohenlockstedt eröffnet

Künstlerkolonie Hohenlockstedt eröffnet
Künstlerkolonie Hohenlockstedt eröffnet
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Die Nordsee hat, wie jedes Meer, seit jeher auch Künstler in ihren Bann gezogen, die die Nordsee in ihrer sanften oder stürmischen Kraft sowie die naturschöne Landschaft und das Wattenmeer auf verschiedenste künstlerische Weisen festhielten. Immer wieder fanden sich entlang der Nordsee auch Künstler an einem Ort zusammen und wirkten in der Künstlerkolonie. Auch in Hohenlockstedt, idyllisch zwischen Itzehoe und Bad Bramstedt gelegen, hat sich eine Künstlerkolonie etabliert. Die Galerien und Ateliers werden in Kürze offiziell eröffnet und werden für kunstinteressierte Nordsee-Urlauber künftig ein lohnenswertes Ausflugsziel sein (Hotels Nordsee).

(Husum) In einem Teil der ehemaligen Kaserne „Hungriger Wolf“ in Hohenlockstedt (Kreis Steinburg) hat sich im letzten Jahr so etwas wie eine Künstlerkolonie etabliert. Über 40 Künstler haben dort einen neuen Standort für ihre Ateliers und Galerien gefunden. Die Itzehoer Künstlerin Christiane Maluck ist eine von ihnen. Am 19. März 2011 präsentiert sie dort in ihren Räumen eine Ausstellung, mit der sie ihre Ateliergalerie offiziell einweiht.

2011 ist für die Künstlerin ein Jubiläumsjahr: seit 20 Jahren ist Maluck als freischaffende Künstlerin tätig, seit 15 Jahre betreibt sie ihre eigene Malschule und im fünften Jahr nimmt sie mit Projekten an der Kulturnacht Itzehoe teil. Im Mittelpunkt der Eröffnungsausstellung steht der Mensch – ein typisches Themenfeld der Malerin, das sie oft und gerne variiert und dem sie schon seit 1992 auf verschiedenen künstlerischen Wegen nachspürt. Aber diesmal ist das Thema wesentlich enger, intimer und detaillierter gefasst: Christiane Maluck begibt sich mit ihren großformatigen Acrylbildern auf eine Reise ins Innere des Körpers – in den Mikrokosmos -, sogar hinein in Nervenzellen und Blutbahnen, in Welten also, die zwar jeder Mensch in sich trägt, die man aber mit bloßem Auge nicht zu sehen bekommt. Dieser schonungslose Blick nach Innen wirkt auf viele sicherlich irritierend: man begegnet Viren, die die menschlichen Zellen attackieren, Nervenzellen und Blutkörperchen, Hormonen und Stammzellen und einem Fötus in seiner frühen Entwicklungsphase.

Obwohl Maluck durchaus realistisch nach Vorlagen arbeitet (z.B. Aufnahmen eines Rasterelektronenmikroskops), wirken die Motive durch ihre extreme Vergrößerung und die irreale Farbgebung fremdartig, geradezu abstrakt und auf verstörende Weise rätselhaft. Aber diese kleine Welt, so fremd sie uns auch erscheint, verbindet doch alle Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Herkunft miteinander durch ihre biologischen Funktionen. Mit der Wahl dieser Thematik möchte die Künstlerin den Betrachter für die einfache Erkenntnis sensibilisieren: alle Menschen sind von Natur aus gleich. Oder, wie Christiane Maluck es selbst formuliert: „Es ist nicht zeitgemäß, nach unserem Wissen über uns, uns gegenseitig zu diskriminieren und zu zerstören und unsere Umgebung gleich mit! Wir handeln damit wider der Natur“.
Die Eröffnung am 19. März wird passend zum Thema gestaltet: die Besucher erwartet ein schummriges Halbdunkel - denn auch unser aller Mikrokosmos liegt im Dunkel – und die Künstlerin fordert sogar zu einem Tabubruch auf: die Bilder dürfen alle berührt und abgetastet werden. Um dieses Kunsterlebnis, das mehrere Sinne zugleich anspricht, auch erlebbar zu machen, hat sie den Arbeiten durch Sand, Spachtelmasse, Glasperlen oder pastosen Farbauftrag eine fühlbare, versiegelte Oberfläche verliehen.

Außerdem erwartet die Eröffnungsbesucher eine kleine Überraschung, die sich sozusagen wie ein „Kunstvirus“ auf alle Anwesenden verbreiten wird.
Eröffnung: 19. März 2011, 17 Uhr, Ausstellungsdauer: 19.3. – 1.5.2011, Öffnungszeiten: Fr.: 16.00 – 18.30 Uhr, Sa.-So.: 14-18 Uhr und nach Vereinbarung.
Ateliergalerie Christiane Maluck, Hungriger Wolf, Towerstr. 11, 25551 Hohenlockstedt, Tel.: 04821-41441, www.christiane-maluck.de

Text: Dr. Katrin Schäfer

Datum: 07.03.2011

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