Ein viel zu kurzer Tag im Universum Bremen

Universum® Bremen Ausflugsziele Nordsee Das Universum in Bremen ist ein sehr familienfreundliches Ausflugsziel

Auf der Suche nach Möglichkeiten, Nordsee-Urlaub im Umfeld von Bremen familienerlebnisgerecht und wetterunabhängig zu gestalten, stießen wir auch auf das Universum in der alten Hansestadt selbst. Die sprachliche Verwandtschaft ließ natürlich nur eine auch räumliche Nähe zur modernen Universität Bremen zu, die Ausschilderung für uns Ortsfremde war zielführend, und so kamen wir problemlos zu diesem Science Center in der Hansestadt Bremen.

Mit Spannung und Vorfreude begangen wir unseren Rundgang in der SchauBox, einem kubischen Bau auf dem Ausstellungsgelände, in dem jedes Jahr eine neue Sonderexposition gezeigt wird.

60 Experimentierstationen lassen die schier unbegrenzbare Kreativität der Natur sichtbar werden. Zehn Themeninseln warten mit Experimenten auf, regen die Fantasie an und schüren den Entdeckerdrang, um Informationen über Licht und Farben, Statik und Stabilität, Lichtbrechung, Platzspar-Maßnahmen wie Sechsecke und „Einrollen“, Galerie der Vielfalt, aber auch Auswirkungen auf das eigene Ich, seine Empfindungen und Wahrnehmungen zu erlangen. Unsere beiden Kinder – und auch wir Erwachsenen - ließen sich/uns erst nach Betrachten und Ausprobieren aller Stationen zum Weitergehen überreden.

Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen - Albert Einstein

Mit gemeinsamen Kräften überwindet selbst Wasser so manches HindernisNächste Station an diesem schönen Urlaubstag war dann der EntdeckerPark, ein Freigelände unter dem Thema „Bewegung“. Die Dynamik des Wassers, die uns von unserem Nordsee-Urlaubsort bestens vertraut war, konnten die Kinder hier am Modell ausprobieren. Sehr interessant war es zu beobachten, wie die untereinander fremden Kinder durch gemeinsame Anstrengungen das „Wasser-System“ am Laufen hielten und so die Experimente wie Fontäne und Wasserrad überhaupt erst in Gang bekamen.

Höhepunkt im Wortsinne war der Turm der Lüfte, der die Weitsicht in die umliegende Nordseeregion bot und mit weiteren Experimenten aufwartete. Der in sich gedrehte 27 Meter hohe Turm beherbergt Experimente zum Thema Luft, Wind und Wetter, gekrönt durch das „Himmelsfenster“. Außerdem können Erkenntnisse über den freien Fall und die Schwerkraft gewonnen werden.

Der Beginn aller Wissenschaften ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind - Aristoteles

Nun wurde es Zeit für die eigentliche Dauerausstellung im Universum Bremen, im futuristischen, walförmigen Bau, in den der Besucher über einen Tunnel von Seiten der SchauBox gelangt. Während die „Jugend“ gleich Augen für die einladend wirkenden Experimente hatte, blieb der optische Sinn – und im Weiteren auch der Verstand – an den auf den Wänden aufgebrachten Zitaten von Wissenschaftlern und Philosophen hängen, die im Wesentlichen eines ausdrücken: der Mensch soll sich seine Möglichkeiten der Wahrnehmung, des Verstandes und der Neugier zunutze machen, um seine (Um)Welt zu entdecken und zu verstehen. Einige Zitate finden Sie als Einstreuungen in diesem Artikel.

Einziger 'Klebstoff' an dieser Brücke: die SchwerkraftDer gesamte Komplex gliedert sich in die drei Bereiche - Expeditionen genannt - Mensch, Erde und Kosmos. So wie im wahren Leben auch, in der alles miteinander zusammenhängt, sind die einzelnen Bereiche auch räumlich über vier Ebenen miteinander verschachtelt, aber in sich logisch aufgebaut.

Die Expedition Mensch beginnt inmitten einer künstlichen Gebärmutter, die den Anfang und das Werden symbolisiert. Sanftes Licht, Ruhezonen und natürlich nachempfundene Geräusche versetzen den Besucher in die friedliche Zeit, bevor das Leben in der „Außenwelt“ beginnt. Zahlreiche Experimente und Wissensstationen informieren im Anschluss über die fünf Sinne. Auch das Miteinander-Leben in Familie, Kultur und weltumspannend wird aufgegriffen. Gefühlswelt, Psyche und ein Modell zum Begreifen der Zeit beenden die Exkursion Mensch.

Die Expedition Erde führt vom Erdkern bis zum Erdmantel – auch räumlich, denn von Station zu Station wandert der Besucher über schmale Treppen vom Erdgeschoss bis unters Dach des Science Centers. Themen sind beispielsweise Magnetismus, Verschiebung der Kontinentalplatten und damit verbunden Erdbeben und Vulkanismus sowie die Naturgewalten und ihre Auswirkungen auf die Strukturierung der Erdoberfläche. Besonders beeindruckend ist es, auf dem Erdbebensofa die Erschütterungen und dadurch entstehende Kräfte hautnah zu erleben oder in einem fiktiven U-Boot die Welt der Tiefsee zu erforschen.

Viel Kraft und Ausdauer ist notwendig, um einen Strudel zu erzeugen - aber es geht!Die Expedition Kosmos schließlich lässt die Unendlichkeit des Weltalls erahnen. Die Reise zu den Sternen führt vom Urknall in die Weiten des Kosmos. Aufnahmen des Hubble-Teleskops lassen die Grenzen zwischen wissenschaftlicher Betrachtung entfernter Galaxien und farbenprächtiger Kunstwerke verschmelzen. Zahlreiche Experimente bringen das Verständnis der – mit menschlichem Verstand eigentlich nicht erfassbaren - Naturgesetze nahe, die bis dahin einfach als gegeben hingenommen werden mussten.

Ein weiterer Bereich des Science Centers, die Milchstraße, ist für kleine Besucher zwischen drei und acht Jahren gedacht, die hier in einfachen Experimenten mehr über „ihre Welt“ erfahren.

Die Endlosigkeit des wissenschaftlichen Ringens sorgt unablässig dafür, dass dem forschenden Menschengeist seine beiden edelsten Antriebe erhalten bleiben und immer wieder von neuem angefacht werden, die Begeisterung und die Ehrfurcht - Max Planck

Nur sehr wenige Teile der Exposition sind passiv zu erleben, die eigene Aktion, das Erleben und Begreifen (im eigentlichen Wortsinn) und damit auch das Verstehen sind konsequent im Mittelpunkt. Die Experimente sind so vielschichtig, dass sie sowohl für Kinder wie auch für Jugendliche und Erwachsene interessant sind – jeder lernt daraus, im eigenen geistigen Rahmen.

Sichtbare und formbare ElektrizitätEs führt zu weit, hier auch nur ansatzweise einen Überblick geben zu wollen, es hilft nur eines: selbst erleben! Als einigermaßen erfahrene Besucher unserer heimischen Phänomenta haben wir im Universum Bremen jedoch überwiegend einzigartige Experimente vorgefunden. Vor allem die thematische Sortierung und der „rote Faden“, der sich durch jede Exkursion zieht, sind besonders hervorzuheben.

Nur eines mussten wir am Ende des Besuches, gemeinsam mit unseren Kindern erkennen: die Zeit war viel zu kurz, für das Erlebnis Universum ist mindestens ein ganzer Tag vonnöten – besser dran sind allerdings „Wiederholungstäter“.

Karin Höll

Fotos © Karin Höll

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