Ende März 2016 sind neue interaktive Infoexponate auf Deutschlands nördlichster Insel Sylt eingeweiht worden. Sie bieten Wissenswertes über Schweinswale und das Sylter Walschutzgebiet, über Trauerenten sowie über das für die Insel so wichtige Thema Küstenschutz, und sie sind Teil des Besucherinformationssystems (BIS) im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Es ist ein Kooperationsprojekt des Landesbetriebes Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), des Landschaftszweckverbandes Sylt und des Erlebniszentrums Naturgewalten Sylt samt seiner Partnerverbände, das als Teilkompensation für die Sandentnahmen für die jährlichen Sandvorspülungen finanziert wird. Zehn von der Firma „NaturErleben“ aus Kiel konzipierte neue Elemente (acht Pulte und zwei Stelen) sind an verschiedenen Standorten der Sylter Westküste installiert worden. Sie werden ergänzt durch zwei Prototypen, die bereits im vergangenen Jahr aufgebaut und seitdem erfolgreich auf Tauglichkeit getestet wurden.
Der Schweinswal (Phocoena phocoena), auch Kleiner Tümmler oder Braunfisch genannt, lebt in den flachen Meeren der Nordhalbkugel. Der Meeressäuger wird etwa 1,40 bis 1,80 Meter lang, bei einem Gewicht von 50 bis 70 Kilogramm. Seine Nahrung besteht vornehmlich aus Fischen und Garnelen. Die Jungtiere kommen nach einer Tragezeit von rund elf Monaten zwischen Juni und August zur Welt und werden bis zu zehn Monate lang gesäugt.
In der Nordsee leben bis zu 300.000 Exemplare dieser zu den Zahnwalen zählenden Art. Gefährdet sind sie vor allem durch die Fischerei: Sie verenden als Beifang in den Netzen oder verfangen sich in Stellnetzen. Lärmbelastung im Meer und Schadstoffe können außerdem das Immunsystem beeinträchtigen.
Schweinswale stehen in Europa unter Naturschutz. Zum Schutz der Wale wurde 1999 als Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ein Walschutzgebiet errichtet, denn hier ziehen viele Schweinswale ihre Kälber groß. Es umfasst eine Fläche von 1.240 Quadratkilometern und erstreckt sich vor den Inseln Sylt und Amrum nach Westen bis zur zwölf Seemeilen entfernten Landesgrenze.
LKN SH
Foto: © Melanie Steur / Erlebniszentrum Naturgewalten
Datum: 04.04.2016
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