Unter diesem Motto ist 2015 eine Sonderausstellung im neuen Museum „Windstärke 10“ in Cuxhaven zu sehen. Die Stadt an der Elbmündung ist eines der größten deutschen Seebäder und vereint viele Eigenschaften, die der Gast – nicht nur in der Sommersaison – am Meer sucht. Mehrere Badestrände und die dazugehörige Infrastruktur im Westen, als Ausläufer der Wesermündung, ein immer noch aktiver Handelshafen, ein „Ausguck“ zu den Ozeanriesen, die den Hamburger Hafen anlaufen, mehrere Häfen und Anlieger für Freizeitskipper und nicht zuletzt die urbane Infrastruktur als Anlaufpunkt zum Shoppen oder Erholen nach dem Urlaubstag.
Am 5. Dezember 2013 brauste Orkantief Xaver mit zehn Windstärken über Cuxhaven hinweg und kam damit gerade rechtzeitig zum ersten Öffnungstag von Cuxhavens neuem Museum „Windstärke 10“. Seither haben fast 100.000 Menschen die maritime Ausstellung rund um Hochseefischerei und Schiffsuntergang besucht. Auch wenn das Museum erst gut zwei Jahre alt ist, bietet es seinen Besuchern immer wieder Neues. Bis zum 28. August 2016 findet im großen Sonderausstellungsraum eine Mitmachschau für kleine und große Segler statt. Unter dem Motto „Willst du mit mir segeln gehen?“ gibt es dort zu sehen, was das Segeln auf Yacht und Jolle ausmacht. Was braucht man für einen Segeltörn? Wie kommt man zum Ziel, wenn man nur den Wind als Antrieb hat? Und was passiert, wenn sich das Boot zur Seite neigt? Antworten auf diese und weitere Fragen hält die Ausstellung für Segelfans aller Altersklassen bereit. Im April 2016 eröffnet der Förderverein Schifffahrtsgeschichte Cuxhaven e.V. als Teil des Museumsrundgangs einen eigenen Ausstellungsbereich. Neben der Krabbenfischerei wird eine Präsentation zu Hochseeschleppern einer der Schwerpunkte dieser neuen Museumsattraktion sein. Die zahlreichen Schiffsmodelle des Vereins werden in den neuen Räumen ebenfalls zur Geltung kommen.
Seefahrt extrem: Diese Beschreibung passt zu den beiden großen Themen des Museums „Windstärke 10“. Hochseefischerei, wie sie bis in die 1960er Jahre mit den Cuxhavener Fischdampfern im Nordatlantik betrieben wurde, war harte und dazu gefährliche Arbeit. „Ich weiß nicht, wie die Leute das damals ausgehalten haben“, fragt sich Museumsleiterin Jenny Sarrazin und erklärt: „Oft bekamen die Seeleute 48 Stunden oder länger keinen Schlaf. Und dabei verrichteten sie Schwerstarbeit bei Kälte und Nässe.“ Der Nachbau des engen Logis eines Fischdampfers und des Fangdecks, umgeben von einer beleuchteten Meereswand, tragen dazu bei, dass die Besucher die Härten und Entbehrungen des Alltags der Hochseefischer hautnah nachempfinden können.
Eindrucksvoll sind auch die Ausstellungsbereiche zu den Schiffsuntergängen in der Deutschen Bucht. Bei der Ausstellungsplanung wurden die Erinnerungen von Überlebenden mit einbezogen. Im dunklen Wrackraum vermittelt eine 360°-Projektion das Gefühl, als Schiffbrüchiger im Meer zu treiben. Effektvoll präsentierte Funde zeugen von den zahlreichen Schiffswracks, die auch heute noch auf dem Grund der Nordsee liegen.
Das Museum ist von April bis Oktober täglich 10–18 Uhr geöffnet.
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Foto: © Andreas Keller
Datum: 13.04.2016
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