Nationalpark-Themenjahr Muscheln und Schnecken
Sie sind eng miteinander verwandt. Sie haben eine harte Schale, sind doch Weichtiere und gehören zu den bekanntesten Bewohnern des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Wer hat nicht schon einmal von einem Ausflug an den Strand oder ins Watt eine Muschel oder das Gehäuse einer Schnecke mitgebracht? Grund genug, Muscheln und Schnecken zu den Hauptakteuren des Nationalpark-Themenjahres 2018 zu küren. In Veröffentlichungen und Veranstaltungen von speziellen Wattwanderungen bis zu Kunstaktionen wird sich in den kommenden Monaten alles um diese ganz besonderen Tiere drehen.
Muscheln und Schnecken bilden je eine Klasse Stamm der Weichtiere. Das also haben sie gemeinsam – aber worin unterscheiden sie sich? Antwort: durch die Form ihrer Schalen. Bei den Muscheln sind sie zweiklappig, Schnecken leben in Gehäusen, deren Gestalt variiert von mützen- über napf- bis walzenförmig, viele zudem mehr oder weniger stark gewunden.
Muscheln haben im Verlauf der Erdgeschichte mit einer Vielzahl – Experten schätzen rund 10.000 – verschiedener Arten fast alle Gewässer der Erde besiedelt, von der Tiefsee bis zu binnenländischen Tümpeln. Die meisten der im Wattenmeer vertretenen Arten verbringen ihr Leben eingegraben im Boden, zu Gesicht bekommt man sie in der Regel erst, wenn ihre leeren Schalen am Strand angespült werden. Eine Ausnahme bilden Miesmuscheln (kleines Foto oben), die sich an festen Untergründen vor allem in Prielen festheften und ganze Bänke bilden.
Die laut den Ergebnissen des Forschungsvorhabens „STopP (Vom Sediment zum Top-Prädator)“ im Nationalpark Schleswig-Holstein lebenden 17 Muschelarten (in der Nordsee sind es mehr als 60) besiedeln sowohl die bei Ebbe trockenfallenden als auch die ständig mit Wasser bedeckten Lebensräume. Sie kommen in den unterschiedlichsten Formen und Farben daher: mit flacher oder stark gewölbter, einfarbiger, gepunkteter oder konzentrisch fein gestreifter Schale, herzfömig, eckig-oval, lang und schmal oder fast rund, von bläulich-schimmernd wie das Sägezähnchen über weiß wie die Sandklaffmuschel bis zu rot-gestreift wie die Baltische Plattmuschel, besser bekannt als Rote Bohne; sie alle ernähren sich im Wesentlichen von Schwebstoffen und Pflanzenplankton, die sie mithilfe ihrer Kiemen aus dem Wasser „fischen“.
Schnecken sind ebenfalls in weltweit fast allen Gewässern vertreten, allerdings gibt es unter ihnen auch Arten, die an Land leben. Im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer kommen Arten der unterschiedlichsten Größen vor, von der nur wenige Millimeter „großen“ Wattschnecke als wohl kleinste Vertreterin bis zur Wellhornschnecke. Bekannt sind außerdem die Strand- und die Pantoffelschnecke. Die Zahl der in der Nordsee vorkommenden Schneckenarten liegt ebenfalls bei rund 60.
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Foto: © Klaus Kock
Datum: 03.01.2019
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