Ein „Export“ des Erregers ins weite Watt würde vielleicht die Lösung bringen…
Im Ernst, auch in diesen Zeiten gibt es Neues aus dem Wattenmeer zu berichten, denn die Natur steht nicht still.
Wattführungen trotz Corona
Auf Sylt geht das! So nimmt der Nationalpark-Wattführer Jan Krüger Naturfans in mittlerweile drei Videos mit auf Touren durch Watt und Dünen.
Einen ähnlichen Einfall hatte Mandy Matz vom Sylter Erlebniszentrum Naturgewalten, sogar Spiegel Online berichtete darüber.
Auch Mandy bietet virtuelle Wattwanderungen an; weil sie auch auf Twitter darüber berichtet, nennt sie sie „Twattwanderungen".
Das Birdrace 2020 in abgewandelter Form
Bereits seit 17 Jahren findet traditionell am ersten Samstag im Mai das bundesweite Birdrace statt. Innerhalb von 24 Stunden wird versucht, so viele Vogelarten wie möglich zu sehen oder zu hören. Viele sehen dem Birdrace alljährlich schon Wochen vorher mit Freude entgegen. In diesem Jahr lässt sich das Birdrace angesichts der aktuellen Lage selbstredend nicht wie gewohnt durchführen. Eine Absage oder Verschiebung des Termins stand im Raum. Doch einem „Tag der Vogelartenvielfalt“ steht nach derzeitigem Stand eigentlich nichts entgegen, ganz im Gegenteil: Dem nachzugehen, was gerade im Frühling besondere Freude bereitet, nämlich draußen im Grünen zu sein, tut uns allen gut! Das Birdrace findet deshalb am 2. Mai 2020 statt, allerdings mit Spielregeln, die an die aktuelle Situation angepasst sind. Die diesjährigen Regeln bieten dabei viel Raum für neue taktische und kreative Überlegungen als Team. So außergewöhnlich wie die derzeitige Situation ist, so einmalig wird (hoffentlich) auch das diesjährige Birdrace sein.
Für Insektenkundler ist er eine kleine Sensation, der Schwarzblaue Ölkäfer (Meloe proscarabaeus), den Ulrike Schückel aus der Nationalparkverwaltung bei einem Spaziergang im Naturerlebnisraum Katinger Watt entdeckt hat. Denn dieser Käfer ist Insekt des Jahres 2020!
Meldungen von weiteren Sichtungen gibt es sowohl im Katinger Watt als auch auf Pellworm. Der kleine Krabbler ist übrigens keineswegs so harmlos, wie er aussieht: Sein Körpergift wurde nach Informationen des NABU in früheren Zeiten sowohl als Heilmittel oder Liebestrank als auch für Giftmorde verwendet. In der Roten Liste der Käfer Schleswig-Holsteins wird er als in seinem Bestand gefährdet eingestuft und steht unter Naturschutz.
LKN Schleswig-Holstein / nordlicht verlag
Foto: © Ulrike Schückel, LKN.SH
Datum: 22.04.2020
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