Seehunde gehören zur Familie der Hundsrobben und leben in Atlantik und Pazifik. An europäischen Küsten werden 90.000 Seehunde geschätzt. Sie sind bedeutend kleiner als die Kegelrobben in der Ostsee. Die Tiere sind beliebte Ziele bei Schiffsausflügen.
Die Sandbänke im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gleichen in diesen Tagen einer Kinderstube: Bei den wohl bekanntesten tierischen Wattenmeerbewohnern, den Seehunden, werden die Jungen geboren und aufgezogen. Die Hauptwurfzeit liegt zwischen Anfang Juni und Mitte Juli. Der Nachwuchs wird bei Ebbe geboren und muss der Mutter schon bei der nächsten Flut ins Wasser folgen; er bleibt etwa vier bis sechs Wochen bei ihr, bevor er sich langsam selbstständig macht.
Wo Seehundnachwuchs ist, gibt es hin und wieder auch sogenannte Heuler am Strand – Jungtiere, die, vermeintlich von der Mutter verlassen, jämmerlich heulen. Nicht in jedem Fall jedoch ist hier das Eingreifen des Menschen erforderlich. Häufig ist das Tier zum Beispiel durch die Strömung abgetrieben. Das Heulen dient dann als Kontaktruf, damit die Mutter es wiederfindet.
Einen Heuler entdeckt? So verhalten Sie sich richtig:
· Großen Abstand halten und dem Kleinen nicht den Weg zum Wasser versperren.
· Das Tier auf gar keinen Fall anfassen – auch zur eigenen Sicherheit, denn Seehunde können heftig beißen und gegebenenfalls auch Krankheiten übertragen.
· Hunde anleinen und fernhalten, um dem Findling Stress zu ersparen und die Übertragung von Krankheiten zwischen Hund und Robbe zu vermeiden.
· Die zuständige(n) Person(en) benachrichtigen, also den verantwortlichen Seehundjäger (Telefonnummern sind in der Region und bei der Polizei bekannt, hängen meist auch in der Kurverwaltung aus), die Seehundstation Friedrichskoog (Telefon 04854/1372) oder die Polizei (Telefon 110).
LKN Schleswig-Holstein / nordlicht verlag
Foto: C Wikimedia Maximilian Narr CC BY-SA 3.0
Datum: 10.07.2020
Folgen auf Facebook oder Google+
Keine Kommentare