Gerade in der kalten Jahreszeit präsentiert sich die Nordsee von ihrer wilden Seite. Wer dann den Blick nicht nur auf die oft stürmische See richtet, sondern nach unten vor die Füße, wird überrascht sein, was der Flutsaum an Interessantem zu bieten hat.
Nach anhaltenden Stürmen bietet sich am Strand der Nordsee, zum Beispiel „draußen“ auf Sylt, Amrum oder vor St. Peter-Ording, ein buntes, bisweilen bizarres Bild: Muscheln manchmal in großen Mengen, allerhand Krebse, auch Seesterne sind an solchen Tagen beinahe normal. Diese massenhaften Anspülungen zeigen, dass die Sturmwellen den Meeresboden regelrecht leerfegen. Der starke Seegang wirbelt den lockeren Sandboden auf und rollt die ausgegrabenen Bodentiere so lange hin und her, bis sie entkräftet oder tot zu Tausenden am Strand landen.“
Miesmuscheln und Austernschalen, ein Haufen Tang sind üblicher Anspül, den man kennen wird. Dass hier verschiedene Vögel leben und der Seehund auch, weiß man. Aber sonst? Im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer leben mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten und ein paar davon liegen am Strand, wenn der Sturm fortgezogen ist.
Auf Sylt zum Beispiel wurden schon Mondfische, ein Blauhai, Leuchtheringe aus der Tiefsee gefunden, auch ein Thunfisch trieb schon an. Tot waren sie und sie lagen am Strand. Es müssen aber nicht Exoten sein, die man winters zu sehen bekommt, in der Nordsee leben allerhand wundersame Wesen im Verborgenen.
Immer wieder melden Strandspaziergänger, gerade im Winter und nach stürmischen Tagen, ungewöhnliche Einzelfunde.
Im Winter und nach Sturm melden Strandspaziergänger zum Beispiel Maskenkrebse, die nur in der kalten Jahreszeit überhaupt in Küstennähe auftauchen, oder Kammsterne, die in für normale Wellen unerreichbaren Tiefen der Nordsee leben. So etwas bekommen sonst nur Taucher zu Gesicht.
www.nordseetourismus.de / nordlicht verlag
Foto: © R. Borcherding - Schutzstation Wattenmeer
Datum: 02.12.2020
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